Igel sind längst nicht mehr nur Tiere, die man in Gärten oder Parks beobachten kann. Viele besondere Igelrassen erfreuen sich wachsender Beliebtheit als Haustiere. Ihr niedliches Aussehen und ihr oft neugieriges Verhalten machen sie zu interessanten Mitbewohnern. Doch bevor man sich einen Igel ins Haus holt, ist es wichtig, die spezifischen Ansprüche der einzelnen Rassen zu kennen. Von der Gehegegröße über die richtige Ernährung bis hin zur Beschäftigung gibt es viele Punkte, die beachtet werden müssen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige besondere Igelrassen und ihre Haltungsvoraussetzungen.
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Toggle1. Afrikanischer Weißbauchigel (Atelerix albiventris)
Der Afrikanische Weißbauchigel ist wohl die bekannteste Igelrasse, die als Haustier gehalten wird. Ursprünglich stammt diese Art aus den Savannen und Buschlandschaften Afrikas. Heute wird sie weltweit gezüchtet und ist aufgrund ihres freundlichen Charakters und ihrer relativ einfachen Pflege ein beliebtes Heimtier.
Besondere Merkmale
- Größe: Etwa 15–25 cm
- Gewicht: 300–600 g
- Farben: Unterschiedliche Farbvarianten wie „Salt and Pepper“, „Albino“ oder „Cinnamon“
Haltungsanforderungen
- Gehegegröße: Mindestens 1,5 Quadratmeter für ein Einzeltier.
- Temperatur: Konstante 22–26 °C, da Weißbauchigel aus warmen Regionen stammen.
- Ernährung: Hochwertiges Igel- oder Katzentrockenfutter, ergänzt mit Insekten wie Heimchen und Mehlwürmern sowie gelegentlich Obst und Gemüse.
- Beschäftigung: Ein Laufrad, Verstecke und Spielzeug halten den Igel aktiv und fördern seine natürliche Neugier.
Der Afrikanische Weißbauchigel ist relativ pflegeleicht, solange seine Grundbedürfnisse erfüllt werden. Regelmäßige Kontrollen seines Gesundheitszustands und eine abwechslungsreiche Umgebung sind jedoch unerlässlich.

2. Algerischer Igel (Atelerix algirus)
Der Algerische Igel ähnelt dem Afrikanischen Weißbauchigel, ist jedoch etwas größer und hat eine länglichere Schnauze. Ursprünglich stammt er aus Nordafrika, wird aber mittlerweile auch in Europa gehalten. Aufgrund seiner Herkunft benötigt er ähnliche Bedingungen wie der Weißbauchigel.
Besondere Merkmale
- Größe: 20–30 cm
- Gewicht: 400–700 g
- Farben: Vor allem bräunliche und graue Töne
Haltungsanforderungen
- Gehegegröße: Mindestens 1,5 Quadratmeter für ein Einzeltier.
- Temperatur: 20–25 °C, Zugluft sollte vermieden werden.
- Ernährung: Ähnlich wie der Weißbauchigel: hochwertiges Igel- oder Katzentrockenfutter, ergänzt mit Insekten und gelegentlich Obst und Gemüse.
- Beschäftigung: Verstecke, Tunnel und Klettermöglichkeiten sind ideal, um den natürlichen Erkundungsdrang zu fördern.
Der Algerische Igel benötigt etwas mehr Platz und Aufmerksamkeit, ist jedoch ebenfalls ein ruhiges und faszinierendes Haustier.

3. Langohrigel (Hemiechinus auritus)
Der Langohrigel ist eine auffällige Rasse, die besonders durch ihre großen Ohren und ihre wachsame Haltung auffällt. Er stammt aus trockenen und halbwüstenartigen Regionen und hat etwas andere Anforderungen als der Afrikanische Weißbauchigel.
Besondere Merkmale
- Größe: 15–25 cm
- Gewicht: 200–500 g
- Farben: Meist sandfarben oder hellbraun
Haltungsanforderungen
- Gehegegröße: Mindestens 1,5 Quadratmeter, idealerweise mehr, da Langohrigel gerne viel erkunden.
- Temperatur: 24–28 °C, da sie aus wärmeren Klimazonen stammen.
- Ernährung: Insekten wie Heimchen, Grillen und Mehlwürmer machen den Hauptbestandteil der Nahrung aus. Gelegentlich können spezielle Trockenfuttermischungen und etwas Gemüse ergänzt werden.
- Beschäftigung: Klettermöglichkeiten, Sandbäder und ein abwechslungsreiches Gehege sorgen für Beschäftigung und fördern das natürliche Verhalten.
Der Langohrigel ist ein spannender und aktiver Mitbewohner, benötigt jedoch eine etwas anspruchsvollere Gehegegestaltung und konstante Temperaturen.

4. Indischer Igel (Paraechinus micropus)
Der Indische Igel ist in der Heimtierhaltung weniger verbreitet, bietet jedoch eine interessante Alternative für erfahrene Halter. Er stammt aus trockenen Regionen Indiens und Pakistans und stellt besondere Anforderungen an Temperatur und Einrichtung.
Besondere Merkmale
- Größe: 15–20 cm
- Gewicht: 300–400 g
- Farben: Sandfarben bis hellbraun
Haltungsanforderungen
- Gehegegröße: Mindestens 1,5 Quadratmeter, idealerweise mit mehreren Verstecken und Erkundungsmöglichkeiten.
- Temperatur: 25–30 °C, mit lokalen Wärmepunkten.
- Ernährung: Hauptsächlich Insekten, ergänzt mit speziellen Trockenfuttermischungen und kleinen Mengen Gemüse.
- Beschäftigung: Tunnel, Sandbäder und eine abwechslungsreiche Landschaft fördern den natürlichen Erkundungstrieb.
Der Indische Igel ist ein faszinierender Exot, der jedoch aufgrund seiner speziellen Bedürfnisse eher für erfahrene Halter geeignet ist.

5. Tenrek (Setifer setosus)
Obwohl kein echter Igel, wird der Tenrek oft mit Igeln verglichen und ist als exotisches Haustier beliebt. Diese Tiere stammen aus Madagaskar und gehören zu den sogenannten „Igeltenreks“. Sie sind kleiner und oft agiler als typische Igelarten.
Besondere Merkmale
- Größe: 12–18 cm
- Gewicht: 200–400 g
- Farben: Meist dunkelbraun oder schwarz
Haltungsanforderungen
- Gehegegröße: Mindestens 1,5 Quadratmeter, mit vielen Versteckmöglichkeiten und Kletterästen.
- Temperatur: 24–28 °C, da sie aus tropischen Gebieten stammen.
- Ernährung: Insekten wie Mehlwürmer, Grillen und Heimchen, ergänzt mit weichen Früchten und speziellem Tenrek-Futter.
- Beschäftigung: Tunnel, Verstecke und ein abwechslungsreiches Gehege sorgen für körperliche und geistige Stimulation.
Tenreks sind außergewöhnliche Haustiere mit besonderen Bedürfnissen, die von erfahrenen Haltern betreut werden sollten.

Fazit: Igelrassen und ihre individuellen Ansprüche
Jede Igelrasse hat ihre eigenen Besonderheiten und Anforderungen. Egal ob Afrikanischer Weißbauchigel, Langohrigel oder sogar ein Tenrek – die richtige Haltung erfordert Wissen, Vorbereitung und Engagement. Wenn du dich gut informierst und ein artgerechtes Umfeld schaffst, kannst du dich an einem glücklichen, gesunden und zufriedenen stacheligen Begleiter erfreuen.