Hamster zählen zu den beliebtesten Kleintieren in deutschen Haushalten. Mit ihrem niedlichen Aussehen und ihren lebhaften Bewegungen sind sie nicht nur ein Hingucker, sondern auch spannende Mitbewohner. Allerdings sind viele zukünftige Hamsterhalter überrascht, wenn sie bemerken, dass ihre kleinen Nager vor allem nachts aktiv sind. Diese Nachtaktivität hat tief in den natürlichen Gewohnheiten der Hamster ihren Ursprung und beeinflusst sowohl ihre Haltung als auch ihre Pflege. In diesem Artikel erfährst du, wie Hamster in der Natur leben, warum sie nachtaktiv sind und was du tun kannst, um ihnen ein artgerechte Haltung zu bieten.
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ToggleHamster in der Natur: Anpassung an das Leben in der Dunkelheit
Hamster stammen ursprünglich aus trockenen und oft kargen Regionen, wie Steppen und Halbwüsten in Osteuropa und Asien. In diesen Lebensräumen ist es tagsüber oft heiß und ungemütlich, sodass Hamster ihre Aktivitäten in die kühleren Nachtstunden verlegen. Während sie tagsüber in ihren unterirdischen Bauten Schutz suchen, kommen sie erst nach Einbruch der Dunkelheit hervor, um nach Futter zu suchen. Diese Verhaltensweise schützt sie nicht nur vor den hohen Temperaturen, sondern auch vor vielen Fressfeinden, die tagsüber aktiv sind.
Hamster haben sich über Generationen perfekt an dieses nächtliche Leben angepasst. Ihre großen Augen und ihr guter Geruchssinn helfen ihnen, auch bei schwachem Licht Nahrung zu finden. Dabei legen sie in der Wildnis oft beachtliche Strecken zurück, um ausreichend Futter und Materialien für ihre Nester zu sammeln. Dieses Verhalten ist tief in ihrem genetischen Code verankert, weshalb auch unsere domestizierten Hamster hauptsächlich nachts aktiv sind.

Was bedeutet Nachtaktivität für die Haltung?
Für die Haltung bedeutet die Nachtaktivität der Hamster, dass ihre kleinen Mitbewohner vor allem dann munter werden, wenn wir schlafen gehen. Das hat einige wichtige Konsequenzen für die Haltung:
- Ruhiger Standort: Ein Hamsterkäfig sollte nicht im Schlafzimmer oder in anderen Räumen stehen, in denen Menschen ungestört schlafen wollen. Das Laufrad und die Buddelaktivitäten können recht laut sein.
- Beobachtungszeit: Wer Hamster wirklich in Aktion sehen möchte, sollte abends oder in den frühen Morgenstunden Zeit einplanen. Tagsüber schlafen Hamster und sollten dabei nicht gestört werden.
- Keine Hektik: Hamster brauchen nach dem Aufwachen etwas Zeit, um richtig munter zu werden. Plane Fütterung oder Spieleinheiten in die Abendstunden ein, wenn dein Hamster sich von selbst zeigt.

Die richtige Haltung für nachtaktive Hamster
Damit ein Hamster auch in Gefangenschaft seinen natürlichen Lebensstil ausleben kann, ist die Gestaltung des Geheges entscheidend. Ein artgerechter Käfig oder ein großzügiges Gehege ermöglicht es dem Hamster, seine nächtliche Aktivität auszuleben, ohne dabei gestresst zu werden.
1. Ausreichend Platz
Hamster sind sehr bewegungsfreudige Tiere. In der Natur legen sie nachts mehrere Kilometer zurück. Ein Gehege sollte deshalb mindestens 100 x 50 cm groß sein – größer ist immer besser. Die Grundfläche ist wichtiger als die Höhe, da Hamster in erster Linie Bodentiere sind.
2. Geeignetes Laufrad
Ein gutes Laufrad ist essenziell für Hamster. Es sollte einen geschlossenen Laufbelag haben und einen Durchmesser von mindestens 28 cm (für Goldhamster) oder 20 cm (für Zwerghamster) aufweisen, damit der Rücken des Tieres nicht durchbiegt. So kann der Hamster nachts seinem Bewegungsdrang nachkommen.
3. Verstecke und Buddelmöglichkeiten
Hamster benötigen Rückzugsorte und Buddelmöglichkeiten. Verstecke aus Holz, Korkröhren oder Keramik sowie eine dicke Einstreuschicht (mindestens 20 cm) sind für die Haltung ideal. In solchen Rückzugsorten kann der Hamster tagsüber schlafen und sich nachts sicher fühlen, wenn er aktiv wird.
4. Beleuchtung und Ruhe
Da Hamster nachts aktiv sind, sollten sie tagsüber in einem ruhigen, abgedunkelten Raum gehalten werden. Starke Lichteinstrahlung und laute Geräusche können den natürlichen Rhythmus des Tieres stören. Achte darauf, dass der Käfig an einem geschützten Ort steht, an dem der Hamster seinen Tag-Nacht-Rhythmus beibehalten kann.
Fütterung und Beschäftigung für nachtaktive Hamster
Auch die Fütterung sollte an die nächtliche Aktivität angepasst werden. Hamster fressen zwar in kleinen Portionen über den ganzen Tag verteilt, sind aber vor allem nachts aktiv auf Nahrungssuche. Biete daher das Hauptfutter abends an, wenn dein Hamster aufwacht und beginnt, sein Gehege zu erkunden. Neben dem Hauptfutter kannst du Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die den Suchinstinkt des Hamsters fördern:
- Verstecke Leckerlis im Gehege, damit der Hamster sie selbst finden kann.
- Biete frische Kräuter oder kleine Obst- und Gemüsestücke in wechselnden Ecken des Käfigs an.
- Intelligenzspielzeuge, wie Futterbälle oder kleine Hindernisse, halten den Hamster beschäftigt.

Wichtig: Hamster tagsüber nicht stören
Ein häufiger Fehler bei der Haltung von Hamstern ist, das Tier tagsüber aktiv zum Spielen oder Füttern zu wecken. Da Hamster nach einem festen Rhythmus leben, ist es wichtig, ihnen ihre Ruhephasen zu lassen. Das Wecken kann Stress verursachen und langfristig das Wohlbefinden deines Hamsters beeinträchtigen. Beobachte deinen Hamster und lerne seinen natürlichen Rhythmus kennen. So kannst du die Zeitfenster nutzen, in denen er ohnehin aktiv wird, um ihn zu füttern, zu beschäftigen oder einfach nur zu beobachten.
Fazit: So leben Hamster glücklich und gesund
Hamster sind faszinierende nachtaktive Tiere, die sich über Jahrtausende an das Leben in der Dunkelheit angepasst haben. Indem du die natürlichen Gewohnheiten deines Hamsters respektierst und seine Umgebung entsprechend gestaltest, kannst du ihm ein glückliches und artgerechtes Leben ermöglichen. Achte darauf, den Käfig ausreichend groß und abwechslungsreich zu gestalten, den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus deines Hamsters zu berücksichtigen und ihn vor allem nicht zu wecken, wenn er schläft. Mit diesen Tipps zur Haltung wird dein kleiner Mitbewohner in der Nacht vor Leben sprühen – und du kannst die spannenden Momente genießen, in denen er seine Welt erkundet.