Exotische Insekten wie Gespenstschrecken, Gottesanbeterinnen und Stabheuschrecken erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Tierhaltern. Doch wie bei allen Lebewesen spielt die richtige Ernährung und ein angepasstes Klima eine entscheidende Rolle für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen exotischen Tieren eine artgerechte Umgebung bietest, welche Futterquellen sie benötigen und wie du für die richtigen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen sorgst.
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ToggleDie Bedeutung der richtigen Ernährung
Die meisten sind spezialisierte Pflanzenfresser oder Fleischfresser, und ihre Nahrung ist eng mit ihrem natürlichen Lebensraum verbunden. Die Auswahl der richtigen Futterquellen ist daher essenziell:
- Pflanzenfresser: Stabheuschrecken, Gespenstschrecken und viele Phasmidenarten ernähren sich fast ausschließlich von frischen Blättern. Brombeerblätter, Eichenblätter, Himbeerblätter oder auch Rosengewächse gehören zu den bevorzugten Nahrungsmitteln. Achte darauf, dass die Pflanzen ungespritzt und frei von Schadstoffen sind.
- Fleischfresser: Gottesanbeterinnen und viele Raubwanzenarten benötigen lebende Insekten wie Fliegen, Heimchen oder kleine Grillen. Diese Futtertiere sollten frisch und gesund sein, da die Qualität der Nahrung direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der exotischen Insekten hat.
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist besonders wichtig, um Nährstoffmängel zu vermeiden. Kombiniere verschiedene Futterpflanzen oder Futterinsekten und beobachte, welche Quellen deine Tiere bevorzugen.

Häufige Fehler bei der Fütterung und wie man sie vermeidet
Bei der Fütterung gibt es einige typische Fehler, die leicht vermieden werden können:
- Futterreste zu lange im Terrarium lassen: Abgestorbene Blätter oder tote Insekten können Schimmel oder Milben anziehen. Entferne Futterreste regelmäßig, um die Hygiene im Gehege zu gewährleisten.
- Einseitige Ernährung: Immer nur eine Futterquelle anzubieten, kann zu Nährstoffmängeln führen. Variiere das Futter regelmäßig, um sicherzustellen, dass die Insekten alle benötigten Vitamine und Mineralstoffe erhalten.
- Futter von unsicheren Quellen: Pflanzen aus der Nähe stark befahrener Straßen oder gespritzte Gartenpflanzen können Schadstoffe enthalten, die den Tieren schaden. Sammle Futterpflanzen nur in unberührten Gegenden oder ziehe sie selbst in einem unbehandelten Garten.
Das ideale Klima für exotische Insekten
Die Tiere stammen oft aus tropischen oder subtropischen Regionen und benötigen ein entsprechendes Klima, um gesund zu bleiben. Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen dabei eine entscheidende Rolle.
1. Temperatur
Die ideale Temperatur hängt von der jeweiligen Art ab. Viele tropische Arten bevorzugen Temperaturen zwischen 22 und 28 °C. Für einige Wüstenarten können auch 30 °C oder mehr erforderlich sein. Achte darauf, dass die Temperatur im Terrarium konstant bleibt, um Stress oder Erkrankungen zu vermeiden.
Eine Heizmatte, ein Heizkabel oder eine spezielle Terrarienlampe können helfen, die Temperatur zu regulieren. Nutze ein Thermometer, um die Werte regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
2. Luftfeuchtigkeit
Die richtige Luftfeuchtigkeit ist mindestens genauso wichtig wie die Temperatur. Tropische Arten benötigen oft eine Luftfeuchtigkeit von 60–80 %, während Wüstenarten eher trockene Bedingungen bevorzugen.
- Tropische Arten: Regelmäßiges Besprühen des Terrariums mit lauwarmem Wasser hält die Luftfeuchtigkeit hoch. Eine feuchte Bodenschicht oder eine Wasserquelle im Terrarium kann ebenfalls helfen.
- Trockene Arten: Reduziere die Besprühung und halte den Bodengrund trocken. Eine gute Belüftung sorgt dafür, dass sich keine Staunässe bildet.
Mit einem Hygrometer kannst du die Luftfeuchtigkeit leicht kontrollieren und sicherstellen, dass sie im optimalen Bereich bleibt.

Einrichten eines geeigneten Lebensraums
Ein artgerechtes Terrarium ist essenziell, um die richtigen Klimabedingungen aufrechtzuerhalten. Je nach Art kannst du unterschiedliche Materialien und Strukturen nutzen:
- Bodengrund: Nutze für tropische Insekten Substrate wie Kokoshumus oder ungedüngte Blumenerde. Diese Materialien speichern Feuchtigkeit gut und unterstützen ein stabiles Klima.
- Verstecke und Klettermöglichkeiten: Äste, Rindenstücke und künstliche Pflanzen bieten den Tieren Rückzugsmöglichkeiten und fördern ein natürliches Verhalten.
- Beleuchtung: Während viele keine UV-Lichtquellen benötigen, kann eine Tageslichtlampe das natürliche Umfeld simulieren und das Verhalten der Tiere fördern. Achte jedoch darauf, dass die Lampe nicht zu heiß wird, um Überhitzung zu vermeiden.
Die Kombination aus dem richtigen Bodengrund, ausreichenden Verstecken und einer stabilen Beleuchtung hilft, ein optimales Mikroklima zu schaffen.

Regelmäßige Pflege und Kontrolle
Ein gut gepflegtes Terrarium trägt maßgeblich zur Gesundheit bei. Dazu gehört:
- Hygiene: Entferne regelmäßig Kot, Futterreste und abgestorbene Pflanzen oder Tiere. Eine saubere Umgebung verhindert Milbenbefall und Schimmelbildung.
- Klimakontrolle: Überprüfe täglich die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Passe die Bedingungen an, wenn sie zu stark abweichen.
- Beobachtung: Achte auf das Verhalten deiner Insekten. Sind sie aktiv, fressen sie gut, und häuten sie sich erfolgreich? Veränderungen im Verhalten können auf Probleme mit dem Klima oder der Ernährung hinweisen.
Fazit: Mit der richtigen Pflege zu gesunden Insekten
Exotische Insekten zu halten, erfordert ein grundlegendes Verständnis ihrer Bedürfnisse. Die richtige Futterauswahl, eine ausgewogene Ernährung und ein stabil gehaltenes Klima sind die Basis für ein langes und gesundes Leben deiner Tiere. Mit regelmäßiger Pflege, genauer Beobachtung und einer sorgfältigen Einrichtung des Terrariums kannst du sicherstellen, dass deine exotischen Insekten optimal versorgt sind. So kannst du ihre faszinierenden Verhaltensweisen und ihre natürliche Schönheit in vollen Zügen genießen.