Afrikanische Weißbauchigel als Haustiere: Was du wissen solltest

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Afrikanische Weißbauchigel (Atelerix albiventris) erfreuen sich als Haustiere immer größerer Beliebtheit. Ihre drollige Erscheinung, ihr meist ruhiges Wesen und ihre einfache Haltung machen sie zu einem interessanten Mitbewohner. Doch bevor du dir einen zulegst, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. In diesem Artikel erfährst du alles über die artgerechte Haltung, das richtige Gehege, die Ernährung und den Umgang mit diesen stacheligen Freunden.

Was macht Afrikanische Weißbauchigel so besonders?

Sie stammt ursprünglich aus den Savannen und Buschlandschaften Afrikas. Seine geringe Größe, sein kugelrunder Körper und die charakteristischen Stacheln verleihen ihm ein unverwechselbares Aussehen. Anders als viele andere Igelarten ist der Weißbauchigel kein Wildtier, sondern wird speziell für die Heimtierhaltung gezüchtet.

Was ihn besonders auszeichnet, ist sein individuelles Temperament. Einige Exemplare sind neugierig und erkunden aktiv ihre Umgebung, während andere lieber in Ruhe gelassen werden möchten. Diese Unterschiede machen ihn zu einem faszinierenden Haustier, das jedoch Verständnis und Geduld erfordert.

Weißbauchigel, Igelrassen

Das richtige Gehege für Afrikanische Weißbauchigel

Die Basis einer artgerechten Haltung ist ein gut eingerichtetes Gehege. Es sollte mindestens 120 x 60 cm groß sein, damit der Igel genügend Platz hat, um sich zu bewegen. Ein Terrarium oder ein großer Käfig mit einer stabilen Bodenfläche eignet sich hervorragend. Wichtig ist, dass das Gehege gut belüftet ist, aber keine Zugluft auf den Igel trifft.

  • Bodengrund: Verwende einen weichen, staubfreien Bodengrund wie Hanfmatten oder spezielles Kleintierstreu. Holzspäne können ebenfalls verwendet werden, sollten aber frei von ätherischen Ölen sein.
  • Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten: Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die tagsüber schlafen. Biete ihnen Verstecke wie Häuschen, Röhren oder Tunnel an, damit sie sich sicher fühlen.
  • Wärmelampe: Die Weißbauchigel bevorzugen Temperaturen zwischen 22 und 26 °C. In kälteren Umgebungen kann eine Wärmelampe oder ein Heizkabel helfen, das Gehege auf einer konstanten Temperatur zu halten.
  • Laufrad: Ein stabiles, geschlossenes Laufrad mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm sorgt für ausreichend Bewegung. Achte darauf, dass keine Schlitze oder Kanten vorhanden sind, um Verletzungen zu vermeiden.

Die richtige Ernährung

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Afrikanischen Weißbauchigels. In der Natur sind sie hauptsächlich Insektenfresser, nehmen aber auch kleine Wirbeltiere, Obst und Pflanzenmaterial zu sich. In der Heimhaltung sollte die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich sein:

  • Hauptfutter: Ein hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter für Igel oder Insektenfresser ist die Basis der Ernährung.
  • Lebendfutter: Heimchen, Mehlwürmer, Zophobas und andere Insekten liefern wichtige Proteine und regen das natürliche Jagdverhalten an. Sie sollten jedoch nur gelegentlich und in Maßen gefüttert werden.
  • Obst und Gemüse: Geringe Mengen an ungesüßtem Obst (z. B. Äpfel oder Beeren) und Gemüse (z. B. Zucchini oder Karotten) können als Ergänzung angeboten werden. Achte darauf, keine zuckerhaltigen oder stark stärkehaltigen Lebensmittel zu geben.
  • Wasser: Frisches, sauberes Wasser muss immer verfügbar sein. Eine kleine, standfeste Wasserschale oder ein Flaschen-Trinksystem eignen sich gut.

Vermeide Nahrung mit hohem Fettgehalt, wie Nüsse oder fettige Leckereien. Auch Milchprodukte und stark gewürzte oder verarbeitete Lebensmittel sind tabu.

Ernährung

Umgang und Pflege

Sie sind keine klassischen Kuscheltiere. Ihr Verhalten variiert stark: Während einige Tiere neugierig auf ihre Umgebung reagieren, können andere eher zurückhaltend und schüchtern sein. Der Schlüssel zu einem guten Umgang liegt in Geduld und Respekt:

  • Eingewöhnung: Lass deinem neuen Haustier Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Setze dich in die Nähe des Geheges, sprich leise mit dem Igel und lass ihn von selbst auf dich zukommen.
  • Handling: Wenn du den Igel hochheben möchtest, dann langsam und vorsichtig. Nutze deine flachen Hände und vermeide plötzliche Bewegungen. Wenn er sich einrollt, gib ihm etwas Zeit, sich wieder zu entspannen.
  • Pflege: Schneide bei Bedarf die Krallen, wenn sie zu lang werden. Ein Tierarzt oder ein erfahrener Züchter kann dir zeigen, wie das geht. Die Stacheln und der Körper des Igels benötigen keine spezielle Pflege – sie reinigen sich meist selbst. Achte jedoch darauf, dass das Gehege sauber bleibt.

Gesundheit und Vorsorge

Wie jedes Haustier können auch Afrikanische Weißbauchigel Krankheiten entwickeln. Zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen zählen:

  • Gewichtsprobleme: Ein zu hohes Gewicht belastet den Bewegungsapparat und die Organe. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung.
  • Hauterkrankungen: Parasiten oder Hautinfektionen können auftreten, vor allem wenn das Gehege nicht regelmäßig gereinigt wird. Kontrolliere den Igel auf Anzeichen von Juckreiz oder Hautveränderungen.
  • Atemwegserkrankungen: Zugluft oder zu niedrige Temperaturen können Atemwegserkrankungen begünstigen. Halte das Gehege warm und frei von Zugluft.

Regelmäßige Tierarztbesuche helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ein spezialisierter Tierarzt für Exoten kann dir außerdem wertvolle Tipps zur Haltung und Pflege geben.

Kosten

Gesetzliche Bestimmungen und Herkunft

Bevor du dir einen zulegst, informiere dich über die gesetzlichen Bestimmungen in deiner Region. In einigen Ländern oder Bundesländern ist die Haltung dieser Tiere möglicherweise reglementiert oder benötigt spezielle Genehmigungen. Seriöse Züchter und anerkannte Händler stellen sicher, dass die Tiere gesund und legal erworben werden.

Fazit: Ein faszinierendes Haustier für geduldige Halter

Afrikanische Weißbauchigel sind außergewöhnliche Haustiere, die bei richtiger Haltung lange Freude bereiten können. Mit einem gut eingerichteten Gehege, einer ausgewogenen Ernährung und einem respektvollen Umgang schaffst du optimale Bedingungen für deinen stacheligen Mitbewohner. Indem du auf die individuellen Bedürfnisse des Igels eingehst, kannst du eine enge Bindung aufbauen und die faszinierende Welt dieser Tiere hautnah erleben.

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