Frösche und Molche sind faszinierende Amphibien, die mit ihrer Vielfalt an Farben, Formen und Verhaltensweisen immer mehr Menschen als Heimtiere begeistern. Doch die Pflege dieser besonderen Tiere erfordert mehr als nur ein hübsch eingerichtetes Terrarium. Für ein gesundes Leben müssen ihre Lebensbedingungen genau an die Bedürfnisse der jeweiligen Art angepasst werden. In diesem Artikel erfährst du, worauf es bei der Haltung, Fütterung und Pflege von Fröschen und Molchen ankommt.

Inhalt
ToggleDas passende Terrarium
Ein artgerechtes Terrarium bildet die Grundlage für die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Amphibien. Die Größe, die Einrichtung und das Klima müssen exakt auf die jeweilige Art abgestimmt sein.
1. Terrariengröße
- Frösche: Baumsteigerfrösche und andere aktive Arten benötigen ein vertikales Terrarium, in dem sie klettern können. Die Höhe ist hier wichtiger als die Grundfläche. Für bodenbewohnende Arten sollte die Grundfläche größer sein, damit sie genug Platz zum Hüpfen und Erkunden haben.
- Molche: Molche bevorzugen flache, großzügige Wasserbereiche mit nur wenigen Landzonen. Ein Aquarium-Terrarium-Mix (Paludarium) bietet ihnen den nötigen Raum zum Schwimmen und Verweilen an Land.
2. Einrichtung und Substrat
- Pflanzen: Lebende Pflanzen helfen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, bieten Verstecke und tragen zur natürlichen Optik bei.
- Substrat: Kokoshumus, Moos oder grabfähige Erde sind ideal für viele Frösche. Molche brauchen oft Kies oder Sand im Wasserbereich, kombiniert mit feuchten, moosigen Landflächen.
- Verstecke: Korkröhren, Steine und Holzstücke dienen als Rückzugsorte und bieten Sicherheit.
3. Beleuchtung und Klimakontrolle
- Temperatur: Die meisten tropischen Arten bevorzugen Temperaturen zwischen 22 und 28 °C. Nachtabsenkungen um 2–4 °C sind oft sinnvoll.
- Luftfeuchtigkeit: Viele Frösche benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70–90 %. Molche, insbesondere aus gemäßigten Regionen, mögen es oft etwas trockener an Land, aber feucht im Wasser.
- Beleuchtung: Tageslichtlampen und UV-B-Licht fördern bei manchen Arten die Vitamin-D-Synthese und sorgen für ein naturnahes Tag-Nacht-Verhältnis.

Fütterung
Eine ausgewogene Ernährung ist für die Gesundheit von Fröschen und Molchen unerlässlich. Ihre Nahrung sollte abwechslungsreich und reich an Nährstoffen sein, um Mangelerscheinungen und Krankheiten vorzubeugen.
1. Hauptfutter
- Frösche: Die meisten Frösche sind Insektenfresser. Geeignet sind Heimchen, Grillen, Fliegen und kleine Käfer. Baumsteigerfrösche lieben winzige Insekten wie Springschwänze oder Fruchtfliegen.
- Molche: Molche fressen gerne Regenwürmer, Tubifex, Enchyträen oder kleine Schnecken. Auch gefrorene Futtertiere wie Mückenlarven oder Artemia sind ideal.
2. Nahrungsergänzung
Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollten die Futtertiere regelmäßig mit Kalzium- und Vitaminpräparaten bestäubt werden. Dies ist besonders wichtig, um die Knochengesundheit und die Hautregeneration zu fördern. UV-B-Lampen können zusätzlich die Vitamin-D3-Produktion unterstützen.
3. Fütterungshäufigkeit
- Junge Tiere: Junge Frösche und Molche haben einen höheren Energiebedarf und sollten täglich gefüttert werden.
- Erwachsene Tiere: Erwachsene Amphibien benötigen meist nur alle zwei bis drei Tage Futter, je nach Aktivitätslevel und Körpergröße.

Hygiene, Pflege und Gesundheitsvorsorge
Sauberkeit und regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um Krankheiten vorzubeugen und die Lebensqualität deiner Amphibien zu sichern.
1. Wasserqualität
Bei Molchen und amphibischen Fröschen ist die Wasserqualität von zentraler Bedeutung. Regelmäßige Wasserwechsel (mindestens einmal pro Woche) und der Einsatz eines geeigneten Filtersystems sorgen für klares, sauberes Wasser ohne Schadstoffe. Auch das Entfernen von Futterresten und Kot aus dem Wasserbereich ist Pflicht.
2. Reinigung des Terrariums
Frösche und Molche produzieren Kot und Häutungsreste, die regelmäßig entfernt werden müssen. Tausche das Substrat alle paar Wochen aus und reinige Einrichtungsgegenstände mit warmem Wasser (ohne Chemikalien). Achte darauf, keine Rückstände von Reinigungsmitteln im Terrarium zu hinterlassen.
3. Gesundheitschecks
Beobachte deine Amphibien regelmäßig auf:
- Veränderungen in der Hautfarbe oder -struktur
- Appetitlosigkeit oder ungewöhnliches Verhalten
- Schwellungen oder sichtbare Wunden
Falls Auffälligkeiten auftreten, suche einen reptilienkundigen Tierarzt auf. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Leben deines Tieres retten.
Verhaltensbeobachtung
Ein gesundes Amphibium zeigt aktives, natürliches Verhalten. Frösche sollten nachts oder in der Dämmerung aktiv sein und regelmäßig fressen. Molche zeigen oft ein langsames, erkundendes Verhalten und sollten sowohl im Wasser als auch an Land agil wirken. Ungewöhnliche Verhaltensweisen, wie ständiges Verstecken, apathisches Hocken oder hektisches Schwimmen, können auf Stress oder gesundheitliche Probleme hindeuten.
Typische Krankheiten und Vorbeugung
Einige Krankheiten treten bei Amphibien häufiger auf. Dazu zählen:
- Pilzinfektionen: Oft durch zu hohe Luftfeuchtigkeit oder verschmutztes Wasser begünstigt.
- Bakterielle Infektionen: Können durch Verletzungen oder unsaubere Haltungsbedingungen entstehen.
- Parasiten: Gelangen häufig über Futtertiere oder neue Pflanzen ins Terrarium.
Vorbeugung ist der beste Schutz. Halte das Terrarium hygienisch, füttere abwechslungsreich und achte auf eine stabile Klimakontrolle. Isoliere neue Tiere und Pflanzen zunächst, bevor sie ins Hauptterrarium kommen, um Parasitenbefall zu vermeiden.
Fazit: Gut gepflegte Amphibien leben länger und gesünder
Frösche und Molche sind faszinierende Heimtiere, deren Pflege allerdings spezifisches Wissen erfordert. Mit einer gut durchdachten Terrariengestaltung, einer abwechslungsreichen und nährstoffreichen Ernährung sowie regelmäßiger Pflege und Kontrolle kannst du ihren Bedürfnissen gerecht werden. Gesunde Amphibien zeigen aktives Verhalten, haben klare, glatte Haut und entwickeln sich prächtig in ihrer Umgebung. Wenn du auf die richtige Pflege achtest, kannst du lange Freude an deinen einzigartigen tierischen Mitbewohnern haben.