Wie gestalte ich ein igelfreundliches Gehege? Tipps zur Einrichtung

by admin

Ein artgerechtes Igelgehege ist das Herzstück für ein gesundes und glückliches Leben deines Igels. Ob Afrikanischer Weißbauchigel oder ein anderer stacheliger Mitbewohner – die Einrichtung des Geheges sollte auf die natürlichen Bedürfnisse des Tieres abgestimmt sein. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du ein igelfreundliches Gehege planst, welche Materialien und Einrichtungsgegenstände sich eignen und welche häufigen Fehler du vermeiden solltest.

Der richtige Standort des Igelgeheges

Bevor du das Igelgehege einrichtest, ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Der Platz sollte ruhig und zugfrei sein, weit weg von direkter Sonneneinstrahlung, Heizkörpern oder lauten Geräuschen.

1. Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Igel fühlen sich bei einer konstanten Umgebungstemperatur von etwa 22–25 °C wohl. Heizmatten oder Wärmelampen können dabei helfen, die richtige Temperatur zu halten. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 40–60 % liegen. Ein Hygrometer und ein Thermometer im Gehege sind unverzichtbare Helfer, um die Bedingungen konstant zu überwachen.

2. Lichtverhältnisse

Auch wenn Igel nachtaktiv sind, benötigen sie einen festen Tag-Nacht-Rhythmus. Das bedeutet nicht, dass sie direkte Beleuchtung brauchen, aber der Raum sollte zumindest durch indirektes Licht oder Tageslichtschwankungen einen natürlichen Rhythmus widerspiegeln.

Igelgehege

Die ideale Größe des Geheges

Ein ausreichend großes Igelgehege ist der Grundstein für das Wohlbefinden deines Igels. Dabei gilt: Je mehr Platz, desto besser. Mindestens 120 x 60 cm sollte das Gehege groß sein, besser noch 150 x 60 cm oder mehr. Der zusätzliche Platz ermöglicht es deinem Igel, sich frei zu bewegen, Verstecke zu nutzen und sein Verhalten auszuleben.

Höhen und Ebenen

Ebene Gehegeflächen sind sicherer als mehrere Stockwerke. Wenn du dennoch mit erhöhten Plattformen arbeitest, sollten diese gut abgesichert sein, um Stürze zu verhindern. Auf sanfte Rampen und rutschfeste Materialien solltest du ebenfalls achten.

Materialien und Bodengrund

Die Wahl des richtigen Materials und Bodengrunds ist entscheidend, um die Hygiene zu gewährleisten und das Igelgehege für deinen Igel angenehm zu gestalten.

1. Gehegematerial

  • Holz: Gehege aus unbehandeltem Holz sind natürlich und stabil, sollten aber gegen Feuchtigkeit versiegelt werden.
  • Plastik: Kunststoffgehege sind leicht zu reinigen und hygienisch, jedoch weniger atmungsaktiv.
  • Glas: Glasterrarien bieten gute Sicht und halten Wärme, aber die Belüftung muss durch Lüftungsgitter gewährleistet sein.

2. Der richtige Bodengrund

  • Hanfstreu: Staubarm und angenehm für die Pfoten.
  • Papierstreu: Besonders weich und gut für Igel geeignet, da es wenig Staub enthält.
  • Holzpellets: Saugfähig und hygienisch, jedoch nicht zu hart für empfindliche Igelpfoten.

Von sandigem Material oder staubigen Streuarten solltest du Abstand nehmen, da diese die Atemwege reizen können.

Andere Haustiere zusammenleben, Igelpflege

Verstecke und Rückzugsorte

Igel sind scheue Tiere, die sich gerne zurückziehen. Biete ihnen mehrere Verstecke an, um ihnen Sicherheit und Ruhe zu geben.

  • Häuschen: Ein Häuschen aus Holz oder Kunststoff dient als Hauptschlafplatz. Es sollte groß genug sein, damit sich der Igel bequem einrollen kann.
  • Korkröhren: Natürliche Korkröhren sind ideal, um ein Gefühl von Geborgenheit zu schaffen.
  • Tunnel: Tunnel aus Stoff, Plastik oder Pappe bieten Abwechslung und fördern das natürliche Erkundungsverhalten.

Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten

Ein Igel braucht nicht nur Rückzugsorte, sondern auch Bewegungsmöglichkeiten. Ein großes Laufrad ist daher ein unverzichtbares Element im Igelgehege.

Das richtige Laufrad

  • Der Durchmesser sollte mindestens 30 cm betragen, um Rückenprobleme zu vermeiden.
  • Ein geschlossenes Laufrad ohne Querstangen verhindert Verletzungen an Füßen oder Schwanz.

Zusätzlich kannst du Spielzeug wie Bälle, Stofftunnel oder zerknülltes Papier bereitstellen, um den Entdeckergeist des Igels zu fördern.

Futter- und Wasserversorgung

Die Futter- und Wasserstellen sollten hygienisch, stabil und leicht zugänglich sein.

  • Futternäpfe: Verwende flache, schwere Schalen aus Keramik, die nicht umkippen können.
  • Wassernäpfe: Statt einer Trinkflasche ist ein stabiler Wassernapf besser geeignet, da Igel lieber aus offenen Gefäßen trinken.

Hygiene und Reinigung

Ein sauber gehaltenes Igelgehege ist unerlässlich, um Krankheiten vorzubeugen. Das bedeutet:

  • Tägliches Entfernen von Kot und alten Futterresten.
  • Wöchentlicher Austausch der Einstreu oder des Bodengrunds.
  • Regelmäßiges Abwaschen von Futterschalen, Wassergefäßen und Spielzeug.

Eine gründliche Reinigung des gesamten Geheges sollte mindestens alle vier Wochen erfolgen, um Bakterien und Gerüche zu reduzieren.

Standort

Häufige Fehler vermeiden

Beim Einrichten eines igelfreundlichen Geheges gibt es typische Fehler, die du vermeiden solltest:

  • Zu kleines Gehege: Ein zu enger Raum schränkt die Bewegung ein und fördert Stress.
  • Falsche Temperatur: Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen können zu gesundheitlichen Problemen führen.
  • Fehlende Verstecke: Ohne ausreichend Rückzugsmöglichkeiten fühlen sich Igel unsicher.

Fazit: Ein artgerechtes Zuhause für deinen Igel

Die Einrichtung eines Igelgeheges erfordert sorgfältige Planung und die Wahl geeigneter Materialien und Gegenstände. Mit einem großzügigen Gehege, den richtigen Verstecken, einem artgerechten Bodengrund und Beschäftigungsmöglichkeiten kannst du deinem stacheligen Mitbewohner ein angenehmes und sicheres Zuhause bieten. So trägst du dazu bei, dass dein Igel ein glückliches und gesundes Leben führt.

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