Häufige Krankheiten bei Meerschweinchen und wie du vorbeugst

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Meerschweinchen sind beliebte Haustiere, die mit ihrer neugierigen und geselligen Art viele Tierfreunde begeistern. Doch auch diese robust wirkenden kleinen Nager sind nicht vor Krankheiten gefeit. Als verantwortungsbewusster Halter ist es wichtig, die häufigsten gesundheitlichen Probleme bei Meerschweinchen zu kennen, um rechtzeitig eingreifen und vorbeugende Maßnahmen treffen zu können. In diesem Artikel gehen wir auf die häufigsten Meerschweinchen-Krankheiten ein und zeigen dir, wie du durch richtige Haltung und Pflege die Gesundheit deiner kleinen Freunde unterstützen kannst.

1. Zahnprobleme

Eines der häufigsten Krankheiten bei Meerschweinchen sind Zahnfehlstellungen oder überlange Zähne. Da die Zähne von Meerschweinchen kontinuierlich wachsen, ist eine regelmäßige Abnutzung entscheidend. Wenn die Zähne nicht gleichmäßig abgenutzt werden, können sie zu lang werden, was Schmerzen beim Fressen und letztlich Unterernährung verursacht.

  • Symptome:
    • Verweigerung von Futter
    • vermehrter Speichelfluss (feuchtes Kinn)
    • Gewichtsverlust
    • Schwierigkeiten beim Kauen
  • Vorbeugung:
    • Biete stets hochwertiges Heu an, da es die natürliche Zahnabnutzung fördert.
    • Füttere frisches Grünfutter, das zur Zahnabnutzung beiträgt.
    • Kontrolliere regelmäßig die Zähne und suche bei Auffälligkeiten einen Tierarzt auf.
Krankheiten, ältere Meerschweinchen

2. Atemwegserkrankungen

Meerschweinchen sind anfällig für Infektionen der Atemwege, insbesondere wenn sie Zugluft oder plötzlichen Temperaturwechseln ausgesetzt sind. Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder eine staubige Einstreu können Atemwegserkrankungen begünstigen.

  • Symptome:
    • Niesen und Husten
    • Nasenausfluss
    • Atemgeräusche (Pfeifen oder Röcheln)
    • Lethargie
  • Vorbeugung:
    • Vermeide Zugluft und starke Temperaturschwankungen im Gehege.
    • Verwende staubarme Einstreu und reinige das Gehege regelmäßig.
    • Sorge für eine ausgewogene Ernährung, um das Immunsystem zu stärken.
    • Achte darauf, dass die Tiere in einer stressfreien Umgebung leben, um ihre Abwehrkräfte zu unterstützen.

3. Hautprobleme und Parasiten

Hautprobleme wie Pilzinfektionen, Milbenbefall oder Flöhe sind bei Meerschweinchen relativ häufig. Stress, ein geschwächtes Immunsystem oder mangelnde Hygiene können diese Probleme begünstigen.

  • Symptome:
    • Haarausfall
    • Juckreiz und häufiges Kratzen
    • Hautrötungen, Schuppenbildung oder Krusten
  • Vorbeugung:
    • Halte das Gehege sauber und wechsle die Einstreu regelmäßig.
    • Achte auf eine stressfreie Haltung und vermeide Überbelegungen im Käfig.
    • Kontrolliere regelmäßig das Fell deiner Meerschweinchen auf Auffälligkeiten.
    • Kaufe neue Tiere nur bei seriösen Züchtern oder Tierheimen und achte auf Anzeichen von Parasitenbefall.

4. Verdauungsprobleme

Der Verdauungstrakt von Meerschweinchen ist empfindlich. Eine falsche Fütterung, plötzliche Futterumstellungen oder mangelnde Bewegung können Verdauungsprobleme verursachen. Auch Stress spielt eine große Rolle.

  • Symptome:
    • Durchfall
    • Verstopfung
    • Blähungen
    • Appetitlosigkeit
  • Vorbeugung:
    • Stelle das Futter langsam um und vermeide plötzliche Veränderungen.
    • Biete täglich frisches Heu und frisches Grünfutter an.
    • Achte darauf, dass die Tiere stets Zugang zu frischem Wasser haben.
    • Beobachte die Kotkonsistenz und das Fressverhalten deiner Meerschweinchen regelmäßig.

5. Harnwegserkrankungen

Harnsteine, Blasenentzündungen oder andere Harnwegserkrankungen können Meerschweinchen erhebliche Beschwerden bereiten. Besonders Tiere, die zu wenig trinken oder eine calciumreiche Ernährung erhalten, sind gefährdet.

  • Symptome:
    • Schmerzen beim Wasserlassen (z. B. Fiepen)
    • Blut im Urin
    • verändertes Urinverhalten (häufiges oder seltenes Wasserlassen)
    • Lethargie
  • Vorbeugung:
    • Biete stets frisches Wasser in Trinkflaschen oder Näpfen an.
    • Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit calciumarmen Gemüse- und Grünfuttersorten.
    • Halte das Gehege hygienisch, um Infektionen vorzubeugen.
    • Lass die Tiere regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen, insbesondere wenn Symptome auftreten.

6. Mangelerscheinungen durch falsche Ernährung

Meerschweinchen können kein eigenes Vitamin C bilden und sind daher auf eine ausreichende Zufuhr angewiesen. Ein Mangel an Vitamin C kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, darunter geschwächtes Immunsystem, Gelenkprobleme und schlechtes Fellwachstum.

  • Symptome:
    • Appetitlosigkeit
    • Schwäche und Lethargie
    • schlechte Fellqualität
    • geschwollene Gelenke
  • Vorbeugung:
    • Biete täglich frisches Gemüse mit hohem Vitamin-C-Gehalt an (z. B. Paprika, Brokkoli).
    • Achte auf ein ausgewogenes Meerschweinchenfutter, das ausreichend Vitamin C enthält.
    • Kontrolliere regelmäßig, ob die Tiere genug fressen, und passe die Futtermenge entsprechend an.

7. Stress und dessen Auswirkungen

Stress ist ein unterschätzter Faktor bei Meerschweinchenkrankheiten. Neue Umgebung, laute Geräusche, aggressive Artgenossen oder ständiges Umsetzen können zu chronischem Stress führen, der das Immunsystem schwächt und Krankheiten begünstigt.

  • Symptome:
    • Unruhe oder Lethargie
    • Aggression oder Rückzug
    • verminderter Appetit
    • erhöhte Krankheitsanfälligkeit
  • Vorbeugung:
    • Gestalte das Gehege ruhig und strukturiert, sodass jedes Meerschweinchen Rückzugsmöglichkeiten hat.
    • Vermeide häufiges Umsetzen oder Zusammenstellen neuer Gruppen.
    • Achte darauf, dass sich die Tiere gut verstehen und genug Platz haben, um Konflikten auszuweichen.
    • Halte den Lärmpegel im Umfeld des Geheges niedrig.

Fazit: Regelmäßige Kontrolle und vorbeugende Maßnahmen

Die häufigsten Krankheiten bei Meerschweinchen lassen sich durch aufmerksame Beobachtung, eine ausgewogene Ernährung, hygienische Haltung und stressfreie Umgebung weitgehend verhindern. Indem du die Bedürfnisse deiner Meerschweinchen genau kennst und rechtzeitig auf Symptome reagierst, kannst du ihren Gesundheitszustand optimal fördern und ihnen ein langes, glückliches Leben ermöglichen.

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