Igel sind faszinierende Haustiere, die mit ihrem einzigartigen Verhalten und ihrem stacheligen Aussehen viele Tierfreunde begeistern. Doch auch Igel können an Krankheiten leiden. Für Halter ist es deshalb wichtig, typische Symptome frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. In diesem Artikel erfährst du, welche gesundheitlichen Probleme bei Igeln häufig auftreten, woran du sie erkennst und wie sie behandelt werden können.

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ToggleDie häufigsten Igelkrankheiten
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die bei Igeln immer wieder vorkommen. Dazu zählen unter anderem:
1. Parasitenbefall
Parasiten sind eines der häufigsten Gesundheitsprobleme bei Igeln. Sie können sowohl innerlich als auch äußerlich auftreten:
- Äußere Parasiten: Flöhe, Zecken und Milben sind weit verbreitet. Ein Befall äußert sich oft durch häufiges Kratzen, unruhiges Verhalten und Haarausfall.
- Innere Parasiten: Würmer und andere Darmparasiten können zu Durchfall, Gewichtsverlust und einem aufgeblähten Bauch führen.
2. Atemwegserkrankungen
Igel sind empfindlich gegenüber Zugluft und Temperaturschwankungen. Erkältungen und Atemwegsinfektionen äußern sich durch Niesen, Nasenausfluss und Atemgeräusche. Bleiben diese unbehandelt, können sie zu ernsthaften Lungenentzündungen führen.
3. Zahnprobleme
Zahnstein, abgebrochene Zähne oder Zahnfleischentzündungen sind bei Igeln keine Seltenheit. Diese Probleme zeigen sich oft durch Fressunlust, schlechtem Atem oder vermehrtem Speicheln.
4. Hauterkrankungen
Hautpilze, bakterielle Infektionen oder Allergien können bei Igeln auftreten. Diese führen zu schuppiger Haut, roten Stellen, Juckreiz oder sogar zum Verlust von Stacheln und Fell.
5. Verletzungen
Vor allem in einem nicht optimal gesicherten Gehege oder bei Kontakt mit anderen Tieren kann es zu Verletzungen kommen. Bisswunden, Kratzer oder Prellungen sollten stets tierärztlich untersucht werden, um Infektionen zu vermeiden.

Symptome frühzeitig erkennen
Die rechtzeitige Erkennung von Symptomen ist entscheidend, um die Gesundheit deines Igels zu erhalten. Halte nach folgenden Warnsignalen Ausschau:
- Verändertes Verhalten: Igel, die sich plötzlich zurückziehen, apathisch wirken oder weniger aktiv sind, könnten krank sein.
- Verlust von Appetit: Wenn der Igel weniger frisst oder ganz das Fressen einstellt, ist Vorsicht geboten.
- Gewichtsverlust: Regelmäßiges Wiegen hilft, einen plötzlichen Gewichtsverlust zu erkennen.
- Veränderte Kot- oder Urinfarbe: Durchfall, Blut im Kot oder veränderte Urinmenge können auf Krankheiten hinweisen.
- Atmung: Geräuschvolle, schnelle oder erschwerte Atmung sind immer ein Alarmsignal.
- Haut- und Fellprobleme: Schuppen, kahle Stellen oder vermehrter Stachelverlust deuten auf Hauterkrankungen hin.
Da Igel von Natur aus eher stille und zurückhaltende Tiere sind, sind die Anzeichen oft subtil. Regelmäßige Beobachtung und ein wachsames Auge helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.
Behandlung und Vorbeugung
Wenn du Symptome bemerkst, ist schnelles Handeln wichtig. Eine frühzeitige Behandlung erhöht die Chancen auf vollständige Genesung. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen:
1. Tierärztliche Versorgung
Der erste Schritt bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte der Gang zum Tierarzt sein. Ein erfahrener Tierarzt kann die Ursache der Beschwerden feststellen und eine geeignete Behandlung einleiten:
- Parasitenbefall: Der Tierarzt verschreibt spezielle Mittel gegen äußere oder innere Parasiten. Diese sind meist leicht anzuwenden und schnell wirksam.
- Atemwegserkrankungen: Inhalationen, Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente können notwendig sein. Halte das Gehege während der Behandlung warm und zugfrei.
- Zahnprobleme: Abgebrochene Zähne können unter Narkose entfernt werden. Bei Zahnstein hilft eine professionelle Zahnreinigung.
- Hauterkrankungen: Pilzinfektionen oder bakterielle Entzündungen werden mit antimykotischen oder antibakteriellen Salben behandelt. Eine gründliche Reinigung des Geheges ist ebenfalls notwendig.
2. Vorbeugende Maßnahmen
Die beste Behandlung ist immer die Vorbeugung. Mit einigen einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko von Krankheiten erheblich reduzieren:
- Hygiene: Reinige das Gehege regelmäßig, wechsle die Einstreu und achte auf eine gute Belüftung.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem. Biete frisches Wasser, hochwertiges Futter und gelegentlich vitaminreiche Ergänzungen an.
- Gehegestandort: Vermeide Zugluft und Temperaturschwankungen. Stelle das Gehege an einem ruhigen Ort mit stabilen Temperaturen auf.
- Regelmäßige Kontrollen: Kontrolliere deinen Igel wöchentlich auf Hautveränderungen, Gewichtsverlust oder verändertes Verhalten.
- Parasitenprophylaxe: Prüfe dein Tier regelmäßig auf äußere Parasiten und halte die Umgebung frei von Insekten und Ungeziefer.

Wann du einen Tierarzt aufsuchen solltest
Auch wenn du viele Symptome und Probleme selbst erkennen kannst, gibt es Situationen, in denen der Gang zum Tierarzt unumgänglich ist:
- Plötzlicher Gewichtsverlust innerhalb weniger Tage.
- Blutiger Kot oder Durchfall, der länger als 24 Stunden anhält.
- Schweres Atmen oder Atemgeräusche.
- Kahle Stellen oder Stachelverlust in großer Menge.
- Appetitlosigkeit über mehr als einen Tag.
Ein frühzeitiger Tierarztbesuch kann nicht nur das Leiden deines Igels verkürzen, sondern auch schwerwiegendere Folgen verhindern.
Fazit: Vorsorge ist der beste Schutz
Die Gesundheit deines Igels liegt in deinen Händen. Indem du regelmäßig das Verhalten und die äußeren Merkmale deines stacheligen Mitbewohners beobachtest, kannst du mögliche Krankheiten frühzeitig erkennen. Eine ausgewogene Ernährung, hygienische Haltungsbedingungen und ein tiergerechter Gehegestandort tragen maßgeblich dazu bei, dass dein Igel ein gesundes, glückliches Leben führt. Sollte doch einmal ein Problem auftreten, zögere nicht, einen erfahrenen Tierarzt aufzusuchen – dein Igel wird es dir danken.