Die Wasserqualität spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Fische und Pflanzen in deinem Aquarium. Nur wenn die wichtigsten Wasserwerte wie pH-Wert, Karbonathärte (KH) und Gesamthärte (GH) im richtigen Bereich liegen, können deine Aquarienbewohner gesund bleiben und ihre natürliche Farbenpracht entfalten. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Wasserwerte deines Aquariums misst, interpretierst und gezielt anpasst, um ein stabiles und gesundes Umfeld zu schaffen.
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ToggleWarum sind Wasserwerte so wichtig?
Fische und Pflanzen sind in ihrem natürlichen Lebensraum an bestimmte Wasserparameter angepasst. Abweichungen von diesen Bedingungen können zu Stress, Krankheiten und sogar zum Tod führen. Ein stabiler pH-Wert, die richtige Karbonathärte und die optimale Gesamthärte sorgen dafür, dass:
- Fische vital und stressfrei bleiben
- Pflanzen gesund wachsen und Sauerstoff produzieren
- Das biologische Gleichgewicht im Becken erhalten bleibt
Indem du die Wasserwerte regelmäßig überprüfst und anpasst, kannst du potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Die wichtigsten Wasserparameter im Überblick
1. Der pH-Wert
Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder alkalisch das Wasser ist. Er reicht von 0 (extrem sauer) bis 14 (extrem alkalisch), wobei ein pH-Wert von 7 als neutral gilt. Die meisten Süßwasserfische fühlen sich bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 wohl. Einige Arten, wie Diskusfische, bevorzugen einen etwas sauren Bereich, während afrikanische Cichliden alkalisches Wasser bevorzugen.
2. Die Karbonathärte (KH)
Die Karbonathärte gibt die Konzentration an Bikarbonat-Ionen im Wasser an und wird in °dKH (Grad deutscher Karbonathärte) gemessen. Sie beeinflusst den pH-Wert und sorgt dafür, dass dieser stabil bleibt. Eine KH von 4–8°dKH ist für viele Aquarien ideal.
3. Die Gesamthärte (GH)
Die Gesamthärte bezeichnet die Menge an gelösten Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser und wird in °dGH gemessen. Fische aus weichem Wasser, wie Neonfische, benötigen eine niedrige GH (unter 10°dGH), während Arten aus härteren Gewässern, wie Malawi-Cichliden, eine höhere GH (15–20°dGH) bevorzugen.

Wie misst man Wasserwerte im Aquarium?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese im Aquarium zu messen:
- Teststreifen: Einfache Handhabung, aber weniger genau
- Tropfentests: Genauere Ergebnisse, etwas zeitaufwändiger
- Elektronische Messgeräte: Präzise, aber teurer in der Anschaffung
Für die meisten Aquarianer sind Tropfentests eine gute Wahl. Sie sind zuverlässig und ermöglichen eine genaue Bestimmung von pH-Wert, KH, GH und anderen Parametern.
Wie stellt man die Wasserwerte richtig ein?
1. pH-Wert anpassen
Um den pH-Wert zu senken, kannst du:
- Säurehaltige Mittel (z. B. pH-Minus) verwenden
- Torf oder Eichenblätter ins Filtermaterial geben
- CO₂-Düngung einsetzen (senkt den pH-Wert)
Um den pH-Wert zu erhöhen, kannst du:
- Kalkhaltige Dekoration (z. B. Lochgestein) hinzufügen
- Natriumhydrogencarbonat (Backpulver) in kleinen Mengen dosieren
Wichtig: Änderungen am pH-Wert sollten langsam erfolgen, um Stress für die Fische zu vermeiden.
2. Karbonathärte (KH) einstellen
Die Karbonathärte lässt sich mit speziellen Aufhärtesalzen erhöhen. Um die KH zu senken, kannst du durch Teilwasserwechsel mit weicherem Wasser, z. B. destilliertem Wasser oder Osmosewasser, den Wert reduzieren. Eine stabile KH sorgt für einen stabilen pH-Wert, was langfristig das gesamte Aquarium stabilisiert.
3. Gesamthärte (GH) anpassen
Auch die GH kann durch gezielte Wasserzusätze verändert werden. Aufhärtesalze erhöhen die GH, während weicheres Wasser (z. B. Osmosewasser) die Gesamthärte senkt. Eine ausgewogene GH ist entscheidend für die Gesundheit von Pflanzen und Wirbellosen, da sie auf bestimmte Mineralstoffkonzentrationen angewiesen sind.

Regelmäßige Kontrolle und Pflege
Die Wasserwerte sollten nicht nur einmal eingestellt, sondern regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Empfehlenswert ist es, einmal pro Woche die wichtigsten Parameter zu messen und in einem Protokoll festzuhalten. So kannst du Veränderungen frühzeitig erkennen und gezielt reagieren.
Auch regelmäßige Wasserwechsel sind essenziell, um die Wasserqualität zu erhalten. Sie entfernen Schadstoffe und gleichen Schwankungen in den Wasserwerten aus. Achte darauf, dass das Wechselwasser ähnliche Werte wie das Beckenwasser aufweist, um Stress für die Tiere zu vermeiden.
Häufige Probleme und Lösungen
Manchmal kann es trotz aller Maßnahmen zu Problemen mit den Wasserwerten kommen. Typische Herausforderungen sind:
- Plötzliche pH-Schwankungen: Meist verursacht durch einen niedrigen KH-Wert. Lösung: KH anheben und regelmäßig überprüfen.
- Zu hohe Gesamthärte: Kann durch kalkhaltiges Leitungswasser oder Dekoration entstehen. Lösung: Teilwasserwechsel mit weicherem Wasser.
- Niedriger pH-Wert trotz stabiler KH: Kann durch organisches Material wie verrottende Pflanzenreste entstehen. Lösung: Regelmäßig Mulm entfernen und abgestorbene Pflanzen entfernen.
Mit einer genauen Analyse und gezielten Maßnahmen kannst du diese Probleme schnell in den Griff bekommen und eine stabile Wasserqualität sicherstellen.
Fazit
Wasserwerte im Aquarium richtig einzustellen ist der Schlüssel zu einem gesunden und stabilen Ökosystem. Der pH-Wert, die Karbonathärte und die Gesamthärte sollten regelmäßig gemessen und bei Bedarf angepasst werden. Dabei ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen der gehaltenen Fische und Pflanzen zu berücksichtigen. Mit den richtigen Werkzeugen, regelmäßigem Monitoring und gezielten Anpassungen kannst du ein optimales Umfeld schaffen, in dem sich deine Aquarienbewohner wohlfühlen und prächtig entwickeln.